Nachtmin war "Aufseher der Kornspeicher von Oberägypten und Unterägypten", "Aufseher der Pferde des Herren der Beiden Länder" und "kgl. Schreiber" in der Zeit der Königin Hatschepsut und --> Thutmosis III. Sein Vater hieß Sen-djehuti.
Nachtmin ist zeitlich gut belegt, da er in --> Gebel el-Silsila zwei Kapellen besaß. In Karnak wurde eine Statue von ihm gefunden, auf deren rechter Schulter sich die Kartusche des Thutmosis III befindet.
Querhalle 2. Fragmente des Sturzes wurden im Hof gefunden. 3. Reliefreste des [Grabherrn], der Bullen inspiziert. Unten: Schlchter 4. [Der Grabherr und ein Mann, sitzend.] Vor ihm eine Opferliste und Opfer, die ihm dargebracht werden. Reste eines Festbanketts. An der Decke: Texte.
Passage 5. Sturz außen: Doppelszene mit dem [Grabherrn] vor --> Osiris und --> Isis und der Grabherr vor --> Anubis und der --> Amentet. Im Durchgang Djed-Pfeiler mit [Isis] und --> Nephthys, beide am Boden knieend. 6. Reste einer Opferszene mit dem [Grabherrn und einer Tochter].
Hintere Halle 7. der Sturz außen zeigt eine Doppelszene: der Sohn Mencheper (TT 79) links und eine andere [Person] rechts opfern dem [Grabherrn]. 8. Nachtmin und Mencheper opfern ein Bukett an --> Re-Harachte. Vier Register: I. Begräbniszeremonien vor dem Grabherrn. II. - IV. Garten, Boot und Haus, Diener mit Speisen, Schlachter. Klageweiber in einer Unterszene, zwei Männer liefern Abgaben. 9. Unvollendet: Oberteil des sitzenden Grabherrn mit Frau.
Grabkammer Der Grabschacht für Nachtmin beginnt im Nachbarhof (Hof des Sohnes Men-cheper, TT 79) und führt unter das Grab. Die Wände zeigen Texte aus dem --> Totenbuch, die Titel des Verstorbenen und den Namen seines Vaters. Auch der begonnene Schacht vor der Nische in der hinteren Halle könnte aus der Erstbenutzung stammen.
Der unbekannte Usurpator am Ende der 18. Dyn änderte die Dekoration nicht. Seine baulichen Veränderungen betreffen in erster Linie den Hof und versah den Boden der Querhalle mit einem neuen Estrich.
Horem-achbit ließ in die linke Hofseite eine Mauer einziehen. Hier wurden seine Balsamierungsmaterialien gefunden. Vor den Eingang setzte er einen gewölbten Vorbau. Die Stele aus Nilschlammziegeln an der Fassade stammt von ihm, ebenso einige unvollendete Dekorationsreste.
Fund Wahrscheinlich von hier stammt der Sitz einer schwarzen Granitstatue des Nachtmin (heute in Kairo)
Lit.: H. Guksch, Die Gräber des Nacht-Min und Men-cheper-Ra-seneb - Theben Nr. 87 und 79, AV 34
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 340 ff